Wärme und Strom aus Abfall

Schon heute produzieren Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) einen grossen Teil des Stroms aus erneuerbaren Energien in der Schweiz (ohne die Wasserkraft) und dieser Output kann noch deutlich gesteigert werden. Mittels Turbinen kann in KVA aus Abfall Strom erzeugt werden. Der Strom aus Abfall gilt zu 50 Prozent als erneuerbar, da etwa die Hälfte der Abfälle aus erneuerbaren, organischen Ressourcen besteht. Die Wärmegewinnung aus der Verbrennung von Abfällen in KVA ist ebenfalls praxiserprobt und gilt als sicher und konkurrenzfähig. Die Wärme wird in der Regel in ein Fernwärmenetz eingespeist und dient zur Beheizung von Gebäuden beziehungsweise von ganzen Quartieren.

Die folgende Grafik zeigt die Nutzung der Wärmeenergie für industrielle Prozesse in allen 30 Schweizer KVA. Auf der vertikalen Achse dieser Grafik ist der Wärmenutzungsgrad dargestellt. Er ist ein Mass für die Effizienz, mit welcher eine KVA die Energie aus dem Abfall in nutzbare Wärme umwandelt. Zur Berechnung des Wärmenutzungsgrads wird die Wärmemenge, die ausserhalb der Anlage genutzt wird, durch den Energieinput in Form von Abfall dividiert.

Nutzung der Wärmeenergie für industrielle Prozesse

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Auf der horizontalen Achse ist der Stromnutzungsgrad dargestellt. Er ist ein Mass für die Effizienz, mit welcher eine KVA die Energie aus dem Abfall in nutzbaren Strom umwandelt. Zur Berechnung des Stromnutzungsgrades wird die Stromproduktion, die ausserhalb der Anlage genutzt wird, durch den Energieinput in Form von Abfall dividiert. Die Grösse der Kreise in der Grafik stellt die in den KVA verwerteten Abfallmengen dar. KVA, die aus dem Abfall viel Strom und wenig Wärme produzieren, befinden sich unten rechts. KVA, die aus dem Abfall viel Wärme und weniger Strom produzieren, sind oben links. KVA, die über der blauen Linie liegen, sind sehr energieeffizient.

Kunststoff als Ersatzbrennstoffe

Die Schweizer Zementwerke decken ihren hohen Energiebedarf zur Hälfte mit Abfallbrennstoffen. Dadurch verringern sie den Verbrauch fossiler Brennstoffe und den CO2-Ausstoss. Zudem verwerten sie mineralische Abfälle. Das BAFU regelt mit der Branche, welche Stoffe sie für die Zementproduktion verwenden darf.

Die Zementherstellung ist sehr energieintensiv. Um den Hauptbestandteil Klinker zu erzeugen, werden Kalkstein plus auf 1450 °C erhitzt. Die Produktion einer Tonne Klinker benötigt rund 135 kg Steinkohle oder 86 kg Schweröl. Wenn diese fossilen Brennstoffe durch Abfälle ersetzt werden, reduziert sich der gesamte CO2-Ausstoss. Die sechs Schweizer Zementwerke verwenden zwischen 40 bis 50 % Ersatzbrennstoffe aus Abfällen. In den vergangenen Jahren setzten die Betriebe neben Ersatzbrennstoffen jährlich über 300’000 Tonnen alternative Rohstoffe aus Abfällen ein. Das spart natürliche Rohstoffe.

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