Wohin mit dem Plastikabfall?

Folien, Verpackungen oder Flaschen - Plastik ist beliebt! Doch wohin mit dem ganzen Abfall? Wie sich die Plastikberge am ökologisch sinnvollsten abbauen lassen.

Egal, ob an einem Herbstfest in der Schule oder an einem gemütlichen Raclette-Abend mit dem Verein - ist das Fest vorbei, müssen beim Aufräumen Berge von Plastikmüll in Kehrichtsäcken entsorgt werden. Vor 20 Jahren war das noch in Ordnung.
Man stellte sich das in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) brutzelnde Plastikgeschirr vor und war zufrieden, dass sich mit der entstehenden Wärme Häuser heizen oder Strom produzieren liessen. Doch heute, im Zeitalter der Energiewende, regt das Verbrennen eines Erdölprodukts nur noch auf: Die Leute wollen zwar nicht auf Plastik verzichten, doch wenigstens sollte er sich einfach rezyklieren lassen.

Wirklich gelungen ist das bis jetzt nur bei den PET-Getränkeflaschen. Bei allen anderen Plastiksorten harzt es. Doch nun kommt frischer Wind in die Sache. In den letzten Jahren sind viele kleine Entsorgungs-Anbieter wie Pilze aus dem Boden geschossen. Diese privaten Firmen verkaufen mit der Erlaubnis der Gemeinden Sammelsäcke für rezyklierbare Abfälle. Damit tasten sie sich auch an die Wiederverwertung von Plastikabfällen heran.

Bei der Firma «Mr. Green» zum Beispiel bezieht der Kunde ein Monatsabonnement für 17 Franken 90. Dafür gibt es drei Säcke pro Monat. Neben etablierten Rezyklierstoffen, wie Glas, Batterien oder PET-Flaschen, können in ihm auch Plastikprodukte, wie Shampoo- und Milchflaschen sowie Tragtaschen gesammelt werden. Den vollen Sack holt die Firma beim Kunden wieder ab. Es gibt auch Säcke, die ausschliesslich für Plastikmüll bestimmt sind.
Einer davon ist der sogenannte «KUH-Bag». Diesen haben Gemeinden aus den Kantonen Thurgau und St. Gallen vor einigen Jahren im Rahmen eines Pilotversuchs eingeführt. Ein 60-Liter-Sack kostet zwei Franken und ist damit etwas günstiger als der Kehrichtsack. In ihm können alle Plastikarten entsorgt werden, ausser stark verschmutzte Verpackungen und Einweggeschirr.

Den vollen KUH-Bag bringt der Kunde selbst zum nächsten Recyclinghof. Von dort geht es per Lastwagen weiter zur Firma InnoRecycling im thurgauischen Eschlikon. Diese schickt den Sack nach Deutschland oder nach Österreich, um seinen Inhalt zu sortieren.
«In der Schweiz können wir Plastikgemische noch nicht sauber in die einzelnen Plastikarten aufteilen», sagt Markus Tonner, Mitinhaber von InnoRecycling. Anschliessend liegt der Plastik als reines Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol oder eine der anderen rund zehn gängigen Kunststoffarten vor. Diese werden eingeschmolzen und zu Granulat weiterverarbeitet.
Das ist wiederum das Spezialgebiet von InnoPlastics, dem Schwesterbetrieb von InnoRecycling. Das Rohmaterial stammt aus oben genannten Sortieranlagen in Deutschland oder Österreich sowie weiteren EU Staaten. Es kann also sein, dass der Plastik des KUH-Bags wieder in die Schweiz importiert wird.

Lesen Sie den gesamten Bericht in unserer Kundenzeitschrift Container Ausgabe 14 (auf Seite 8-10).

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Das gesamte Team vor einem Berg Recycling-Material, beim Geschäftsausflug Ende September.

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