Am Anfang war die Idee

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Die Bühlmann Recycling AG aus Münchenwiler, kann auf eine erstaunliche Entwicklung zurückblicken. Sie entwickelte sich vom Landwirtschaftsbetrieb zum grossen, regionalen Entsorger in nur etwas mehr als 30 Jahren.

1981 übernahm Hansueli Bühlmann den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb, in dem vorwiegend im Winterhalbjahr Alteisen und Metallschrott gesammelt, sortiert und weiterverkauft wurde. Bereits vier Jahre später gründete er dann die Bühlmann Alteisen AG. 2004 zählte man bereits 50 Angestellte und firmierte im selben Jahr zur Bühlmann Recycling AG um.

Eine rasante Entwicklung

Heute werden bei der Bühlmann Recycling AG Abfälle jeglicher Art gesammelt und aufbereitet. Und aufbereitet heisst bei Hansueli Bühlmann, den Abfall in einer solchen Qualität aufzuschliessen und zu sortieren, dass Rohstoffe entstehen, die ohne Umwege wieder in anderen Industrien als Ausgangsstoffe eingesetzt werden können. “ Sind die Abfälle nur tief genug aufbereitet, gewinnen sie auch wieder erheblich an Wert. Dabei müssen neue Wege ausprobiert und Maschinen für die verschiedenen Einsatzgebiete getestet werden.“, erklärt er. Inzwischen gehören zur Bühlmann Recycling AG insgesamt sechs Standorte: Münchenwiler, Cressier, Lyss, Heimberg, Spiez, Interlake

Voller Einsatz rund um die Uhr

„Wenn Sie 16 Stunden am Tag sechs Tage die Woche arbeiten, werden Sie auch weiterkommen, als wenn Sie einen Sieben- oder Acht-Stunden-Tag haben. Sobald Sie Ihr Herzblut in etwas stecken, wird sich der Erfolgt automatisch einstellen. Die ersten Hallen habe ich mit meinem Vater noch komplett selbst gebaut – nur mit Hilfe eines alten Baggers“, blickt Bühlmann auf die Anfänge zurück. Mittlerweile arbeiten 170 Mitarbeiter in dem Unternehmen, das Hansueli Bühlmann gemeinsam mit seinem Schwager und Miteigentümer Martin Ritschard führt. Es zählt in der Schweiz zu den grössten Unternehmen im Bereich Schrottaufbereitung und Edelmetallgewinnung

Philosophie Wertschöpfung

Hansueli Bühlmanns Philosopie ist klar: „Ich will Wertschöpfung betreiben bis in die Tiefe, ich will Arbeitsplätze für unsere Region schaffen, ich will das Material aus der Region haben, sodass ich die Transportkosten geringhalten kann, auch der Gedanke der Nachhaltigkeit spielt da eine grosse Rolle.“ Zusätzlich ist es das Ziel, einen möglichst grossen Anteil des aufbereiteten Materials in der Schweiz zu verkaufen, erst in zweiter Linie in Europa und dann erst in Übersee.

Schlüssel Maschinentechnik

Für jede Neuanschaffung analysiert Hansueli Bühlmann den Markt. So können durchaus ein paar Jahre vergehen, bis eine Kaufentscheidung fällt. Bereits 2002 fuhr der damalige GETAG-Geschäftsführer und Komptech-Vertriebspartner Peter Grepper mit ihm zu Referenzanlagen und stellte ihm den Terminator vor. „Anfangs war ich noch nicht so überzeugt. Aber dann veränderten sich die Abfallströme, die wir bekamen, und der Terminator wurde immer weiter verbessert“, erzählt Bühlmann. Erst 2003 fiel die Entscheidung, den ersten Terminator zu kaufen. Damals begann das Unternehmen, die Materialströme zu trennen und gezielt Maschinen für spezielle Aufbereitungsaufgaben zu kaufen.

Ein Terminator für alle Fälle

Über die Zeit hat man dann insgesamt sieben Terminatoren gekauft. Unter anderem einen Terminator XF zur Vorzerkleinerung von Haushaltselektroaltgeräten. „Derzeit setzen wir unsere zwei Terminatoren zur Vorzerkleinerung von Kunststoffen, Gummi, Elektrokabel, Sperrmüll und Bahnschwellen ein, bevor das Material dann entweder in die Sortierung und die weitere Zerkleinerung oder direkt in die Zerkleinerung geht“, führt Bühlmann weiter aus. „Der Vorteil des Terminators besteht darin, dass man sowohl reissen als auch schneiden kann, je nachdem, wie weit der Spalt am Schneidwerkzeug eingestellt wird. Dadurch ist er universell einsetzbar und neigt nicht zur Stabentwicklung. Je nach Material können verschiedene Typen Terminatoren eingesetzt werden von Typ U – XF, um das Material grob, fein oder extrafein zerkleinern zu können. Durch die mobile Ausführung kommt der Terminator dort zum Einsatz, wo er gerade benötigt wird“, streicht er weitere Vorzüge der Maschine hervor.

Herausforderung Altholz

Heute bereitet das Unternehmen auch Altholz auf. „Wir produzieren heute Holzschnitzel in einer Qualität, damit wir sie direkt in die Spanplattenindustrie oder auch ins Zementwerk liefern können“, schildert Bühlmann. Auch dafür braucht man die entsprechenden Maschinen. „Wir nutzen zwei Universalzerkleinerer der Type Crambo direct von Komptech Sie sind für die Zerkleinerung von Grünschnitt und Holz konzipiert. Mit diesen Maschinen wird das Holz auf die gewünschte Grösse zerkleinert, ohne grössere Mengen an Feinanteil oder Staub zu produzieren“, ergänzt er zufrieden

Bericht: Dr. Petra Strunk, Chefredakteurin / Editor-in-Chief, AT mineral processing,
recovery – Recycling Technology Worldwide

Bildquelle: Bauverlag BV GmbH